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fremd : die theaterfeste der regionen 2009 theaterland steiermark
 
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bestOFFstyria 2.9:
TheaterLandPreis an «BRICK IN THE WALL»
vom Theater am Ortweinplatz in Kooperation mit BORG Dreierschützengasse, Graz

Begründung der Jury:
Der Theaterlandpreis Steiermark zeichnet die herausragendste Produktion des Festivals bestOFFstyria aus. Der Theaterlandpreis 2009 geht deshalb an eine Produktion, die den riesigen Apparat einer Schule zum Spielen brachte:

Theater am Ortweinplatz und BORG Dreierschützengasse

«BRICK IN THE WALL»

 Erstaunlich mit welcher Energie die Produktion den riesigen Apparat einer Schule zum Spielen bringt. Sie verhält sich zu der extrem dominierenden Kälte der Architektur und den Machtstrukturen von Schule und reflektiert beides ohne zu dozieren.

Es gibt viele spielerische Glanzleistungen der einzelnen Darstellerinnen und Darsteller, kluge kleine Bilder in den Szenenübergängen (Zwillinge, Hasen etc.) und ein reibungslos funktionierendes System  eines Stationentheaters, das manchmal ähnlich lästig erscheint wie der absurde Zeitmechanismus Schule.

 Die Produktion weiß um ihr seltsames Verankert-Sein im Bezugssystem Schule, dem Feld des Schultheaters und den Erwartungen und Problemen solcher Projekte. Sie vermeidet es geschickt, vordergründig zu pädagogisieren und gewinnt auch dadurch eine hohe theatrale Qualität. Auch die kaleidoskophafte Perspektive der Produktion, ohne platt vordergründig das Gewaltthema zu behandeln, verdient großen Respekt

 Verblüffend sind auch schauspielerischen Leistungen der mitspielenden Lehrerinnen und Lehrer. Sie reflektieren im Spielen ihre Rolle im Beruf und stellen sich auf diese spielerische Weise einer Kritik am System Schule, die bewundernswert ist.

bestOFFstyria 2.9:
Preis der Jury an «CLYDE & BONNIE»
von Guerilla Gorillas
 
Begründung der Jury:

Mit dem Preis der Jury wirdeine besondere Leistung ausgezeichnet. Wir sehen diese Leistung heuer in der multiplen Kooperation auf engstem konzeptionellen Raum im Fall der Produktion
«Clyde & Bonnie» von Guerilla Gorillas.
Der Preis geht von daher an alle an der Produktion beteiligten Künstlerinnen und Künstlern.

In Clyde & Bonnie vereint die Textvorlage ein Zitatuniversum mit höchstem Kultpotential. Entscheidend: Als Betrachter muss ich die Quelle der Zitate nicht kennen, so zielsicher verbindet der Autor Materialien, die bereits über ein multiples Eigenleben in der Zitatwelt verfügen.

Die Textvorlage liefert zusammen mit seinem Zitatuniversum ein konsequentes wie für sich selbst beispielhaftes System für den Umgang damit. Dem schließt sich die Inszenierung an und  adaptiert das System auf ganz eigene Weise. Die beiden Akteure verkörpern dabei weit mehr als ihre Figuren, sie vermögen diesem umfassenden Spielsystem nicht nur zu vertrauen, sie vermögen es mit allen Mitteln ihrer Kunst umfassend zu verkörpern. Eine multiple Kooperation aller Beteiligte auf engstem konzeptionellen Raum!

Wozu dient das vielfach verschachtelt-verzettelte Spielsystem? Gegen die pseudoauthentische Problembeflissenheit mancher Jugendtheater setzt die Produktion ihre ureigen lakonische Grundhaltung. Das eröffnet zugleich einen zynismusfreien Zugang zur Liebe wie zur Tragik, die sie hervorzubringen weiß. Denn Clyde & Bonnie zeigt zwei verlorene Liebende. Der absurd-utopische Kern von Liebe ist das einzig Reale – wenn mit oder über Liebe gesprochen wird, tritt die Theatermaschine zurück und das Spiel wird karg und unverstellt: in Text, Gestus, Ton. Dann treten die zwei Figuren aus dem Schatten der Zitatwelt heraus und werden darin selber zu Kultfiguren.  

Gesponsert von: Kulturamt der Stadt Graz

bestOFFstyria 2.9:
PublikumsPreis an «TOM WAITS UNTIL IT´S OVER»
von Elisabeth Cartellieri und Christine Scherzer
 
Beurteilung der Jury:

Die Produktion hat den Zuschauern  viel Spaß gemacht und wir als Jury konnten große Aufmerksamkeit registrieren.

 

Der Versuch, Zeit und Warten darzustellen, wird mit kluger Ironie und launig verspielt angegangen, aber nicht immer stringent durchgehalten. Manchmal haben die komödiantischen Spielerinnen  nicht den Mut, die Leere des Wartens auszuhalten und noch weiter zu treiben. War es die Angst, nicht unterhaltend zu sein?

 

Die Momente in denen das Spiel, das die sinnlose Zeit überbrücken soll, leer läuft und nicht mehr funktioniert, könnten deutlicher sein. Die Angst, vielleicht nicht mehr unterhaltend zu sein, ist unberechtigt, da der Abend durch die schöne Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit der Spielerinnen getragen wird.

 

Die Perlenschnur der Ideen ist gut aufgefädelt, hätte aber auch den einen oder anderen Knoten noch gut vertragen.

Mitglieder der Jury 2009:
Dr. Marianne Vejtisek, Wien (Dramaturgin, Kuratorin)
Martin Baasch, Frankfurt (Dramaturg, Kurator Festival Plateaux)
Marcus Dross, Düsseldorf (Regisseur, Dramaturg, freischaffender Künstler im Bereich Musik- und Performance-Theater)
Jürgen Flügge, Tromm (Regisseur, Intendant, Theaterautor, Vorstandsvorsitzender des „Fonds Darstellender Künste“)















 

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