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die theaterfeste der regionen 2006 theaterland steiermark
festivals 2.6 > Best OFF Styria 2.6 - Preisverleihung

BEST OFF STYRIA 2.6
TheaterlandPREIS ans THEATER im BAHNHOF

Samstag, 16. September 2006, 21:00
TTZ im Kristallwerk, GRAZ

theaterlandJURY 2.6:
Anja DIRKS, Dramaturgin, Theaterhaus Gessnerallee Zürich
Evamaria STUETING, Dramaturgin, Kampnagel, Hamburg
Marcel CREMER, freier Regisseur, St. Vith, Belgien
Alfred MESCHNIGG, Theaterwissenschafter, freier Regisseur, Villach

Entscheidung der Jury

Die Jury hat sechs extrem unterschiedliche Produktionen gesehen. Die Entscheidungsfindung war sehr kontrovers: Die Unterschiedlichkeit der Produktionen und auch das Selbstverständnis der Juroren waren nur schwer miteinander in Einklang zu bringen. Die Frage: Was ist ein Preis, wofür wird er vergeben und was soll damit gefördert werden wurde heftig diskutiert. Einerseits ist der Preis ausgeschrieben für DIE herausragende Produktion aus dem Bereich des freien steirischen Theaters, andererseits soll ein Preis auch eine Förderung einer sich entwickelnden künstlerischen Arbeit sein. Unsere Entscheidung spiegelt diesen Konflikt.

Der theaterlandPREIS 2006 für DIE herausragende Produktion aus dem Bereich des freien steirischen Theaters der Spielzeit 2005/2006 geht an
Theater im Bahnhof
für „Nicht einmal Hundescheisse“

Begründung:
Das TIB erhält den Preis nun zum dritten Mal in Folge, allerdings kann die Jury die Vorgeschichte des Preises in die Entscheidungsfindung nicht mit einbeziehen.

«Nicht einmal Hundescheisse» ist ein Stück im öffentlichen Raum, das diesen als Bühne zu nutzen weiss. Die Zuschauer werden als Teil der Realität mit in das Geschehen einbezogen, ihr Blick wird auf ein geschickt ausgewähltes Stück Stadt gelenkt. Der öffentliche Raum wird zum Naturtheater, die zufälligen realen Geschehnisse erfahren eine poetische Überhöhung. Durch den Einsatz der Tonspur und durch dramaturgische Sprünge wird die theatrale Handlung deutlich fiktionalisiert. Die Reibung einer fast holzschnittartigen Erzähltheaterdramaturgie, die sich wenig um so genannte psychologische Wahrscheinlichkeiten schert, mit dem Alltagsleben der Stadt, schafft einen melancholischen Zauber. Erzählt wird von der Flüchtigkeit des Seins, im Alltag verborgene geheime Räume tun sich überraschend auf. Die Souveränität, der Mut mit dem hier ausserordentliche Mittel ganz selbstverständlich zusammengesetzt werden ist schlicht begeisternd. Eine nicht nur im Grazer oder steirischen Kontext, sondern international herausragende Produktion.

Wir vergeben einen Förderpreis an eine junge Gruppe für ihren Mut, in dieser Zeit Dinge anzusprechen, die unsäglich sind, die aus der Öffentlichkeit verdrängt und beiseite geschoben werden; eine junge Gruppe die aufgebrochen ist, eigene Wege zu gehen, in einer Zeit in der sich viele Künstler sehnen nach dem Dach über dem Kopf, eine Gruppe die den Ausgegrenzten eine Stimme verleiht, eine Stimme die Optimismus und Hoffnung verbreitet.

Der «Preis der Jury» für eine besondere Leistung geht an
Theater Mundwerk
für Spoonface Steinberg
 

Alle gute Dinge sind drei: Der Sieger heißt wieder TiB

Für „Nicht einmal Hundescheiße“ bekam das Theater im Bahnhof gestern Abend den theaterlandPREIS 2006.

GRAZ. Zum dritten Mal wurde der mit 7000 Euro dotierte Theaterlandpreis im Rahmen des Festivals „bestOFFstyria“ vergeben – und zum dritten Mal ging er an das Theater im Bahnhof (TiB). Diesmal für die Bürgerchoreografie „Nicht einmal Hundescheiße“, die im Rahmen des vorjährigen „steirischen herbstes“ uraufgeführt wurde.

Die Entscheidungsfindung sei „kontrovers“ gewesen, man habe „sechs extrem unterschiedliche“ für den Preis nominierte Produktionen gesehen, so die Jury, die sich aus vier Nationen zusammensetzte (Schweiz, Deutschland, Belgien, Österreich). Das Publikum saß bei der Aufführung im Citytower am Grieskai, vier Schauspielerinnen des TiB (Regie: Helmut Köpping) agierten auf dem öffentlichen Platz vor dem Gebäude.

Die Jury ortete neben der Souveränität des TiB einen „melancholischen Zauber“ und sah eine „nicht nur im Grazer oder steirischen Kontext, sondern international herausragende Produktion“. Die weitere Begründung: „Der öffentliche Raum wird hier zum Naturtheater. Die zufälligen realen Geschehnisse erfahren eine poetische Überhöhung“.

Der FörderPREIS (2000 Euro) für besondere Leistung wurde dem Theater Mundwerk für „Spoonface Steinberg“ zugesprochen.

CHRISTIAN UDE, Kleine Zeitung, 17.09.2006, Seite 89

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